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Samuel Hasselhorn mit deutschsprachigen Orchesterliedern über Tod und Auferstehung aus der Zeit des Fin de Siècle
Der 13. Dezember 1895 stellte ein besonderes Datum im Leben des österreichischen Komponisten Gustav Mahler dar. Just an diesem Tag trat er nämlich erstmals als Leiter eines großen Orchesterkonzerts in der (alten) Berliner Philharmonie auf und dirigierte dabei die Weltpremiere seiner revolutionären zweiten Sinfonie in c-Moll („Auferstehungssymphonie“). Die Arbeit an der Partitur hatte sich über einen Zeitraum von mehr als sechs Jahren hingezogen. Mahler skizzierte dafür im Laufe der Zeit auch mehrere programmatische Konzepte. Die meisten dieser Beschreibungen sind zwischenzeitlich verloren gegangen; sie kreisten aber wohl alle um ein bestimmtes Thema: Tod und Auferstehung. Ihren Ursprung nahmen solche Überlegungen u.a. im Zusammenhang mit Mahlers Kunstlied Urlicht (1892). Und so war es nur folgerichtig, dass Urlicht vom Komponisten in das Satzgefüge der Symphonie (als 4. Satz und heimlicher Höhepunkt) mit aufgenommen wurde.
In jüngster Vergangenheit diente Mahlers Lied nun dem deutschen Bariton Samuel Hasselhorn als Inspirationsquelle für ein originelles CD-Programm, welches sich hauptsächlich mit der Form des Orchesterliedes aus der Zeit zwischen dem Ende des 19. und dem Anfang des 20. Jahrhunderts (im deutschen Sprachraum) befasst. Hasselhorn kombiniert Werke von Mahler gezielt mit solchen von dessen Zeitgenossen, darunter Erich Wolfgang Korngold, Alexander von Zemlinsky, Walter Braunfels und Hans Pfitzner. Die ausgewählten Stücke – typische Lieder, Balladen, sogar Ausschnitte aus Opern – thematisieren überwiegend den Tod, die Schicksalslaunen des irdischen Lebens sowie den fragenden Blick in eine bessere Zukunft. Den zentralen Platz auf der CD nimmt allerdings Mahlers Urlicht ein.
Die Einspielung ist seit dem 14. Juni 2024 beim französischen Label Harmonia Mundi unter dem Titel „ʽUrlicht’. Orchesterlieder von Tod und Auferstehung“ erhältlich. Als Hasselhorns Partner fungieren hier im Wesentlichen das Poznań Philharmonic Orchestra und Łukasz Borowicz. Unter der Leitung des erfahrenen polnischen Dirigenten bietet das Orchester Hasselhorns Stimme eine wahrhaft farben- und facettenreiche Bühne. Und kraft ihrer musikalischen Einbildungskraft bezüglich der Motive „Verzweiflung“, „Tod“ und „Desillusionierung“ generieren die Interpreten ein spannendes Klangbild des vom Opernzeitgeist geprägten Überganges vom 19. in das 20. Jahrhundert.