Risikomanagement 4.0 in der Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschaft ist für eine moderne, hoch arbeitsteilige und nachhaltige Gesellschaft von enormer Relevanz. Ohne einen funktionierenden Entsorgungsprozess drohen ökologische und hygienische Probleme und auch Stoffkreisläufe können nicht im Sinne der nachhaltigen Entwicklung geschlossen werden. Jedoch leidet die Branche unter einer hohen Anfälligkeit für Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden.

"Aus den am Markt befindlichen Technologien kann durch einen Brandschutzplaner mit Kenntnis der Möglichkeiten gemeinsam mit jedem Entsorgungsunternehmen ein individuelles Konzept mit einer wirksamen Kombination von Detektions – und Löschtechnik projektiert werden, welches Versicherbarkeit gewährleisten sollte."

Projektleiter Dr. Ralf Utermöhlen, AGIMUS GmbH

Aufgrund der Gefährdungen gelten die Anlagen der Entsorgungswirtschaft aus der Perspektive der Sachversicherung als „schwere Betriebsarten“. Die Reduktion der Risiken dieser Branche und der dadurch geförderte Erhalt wichtiger gesellschaftlicher Strukturen liegen jedoch im Interesse aller Marktbeteiligten. Daher hat die Funk Stiftung gemeinsam mit der Agimus GmbH das Projekt „Risikomanagement 4.0 in der Abfallwirtschaft“ initiiert. Ziel war es, eine Hilfestellung zur Verbesserung des Brandschutzes in der Entsorgungsbranche zu erarbeiten und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Das Projekt unter Koordination der AGIMUS GmbH sollte gezielt moderne und digitale Technologien zur Verbesserung des Brandschutzes identifizieren und deren Funktionalität zur Überwachung bzw. Brandfrüherkennung evaluieren. Das Ziel hierbei war es, eine Grundlage für eine Verbesserung des Grundrisikos „Feuer“ der Branche herzustellen und Sachwerte effektiv (wirksam) sowie effizient (kostengerecht) zu schützen.

Das Projekt wurde in drei Phasen unterteilt und dementsprechend durchgeführt:

1. Phase: Expert*innen-Round-Table mit Vertreter*innen aus der Abfallwirtschaft, Brandschutz-Sachverständigen, Sachversicherern sowie der Funk Stiftung. Im Ergebnis wurde ein Bericht, der die aktuelle Problemsituation und mögliche Ansätze zur Optimierung des Brandschutzes beschreibt, zusammengetragen.

Der nach der ersten Phase erarbeitete und im Pressebereich zum Download verfügbare Zwischenbericht geht auf gängige Notfallmaßnahmen im Falle eines Brandereignisses sowie auf neue, moderne und kostengünstige Technologien zur Brandprävention, Brandfrüherkennung und Brandbekämpfung ein.

2. Phase: Feldversuche zur Wirksamkeitsmessung unter Realbedingungen (Echtbrand), Durchführung im Frühjahr 2021 auf einem Entsorgungsgelände in Niedersachsen.

In der zweiten Phase, den Feldversuchen wurde daraufhin untersucht, inwiefern die ermittelte Wirksamkeit der eingesetzten Technologien repräsentativ für die Wirksamkeit analoger Produkte anderer Hersteller ist. Der Leitgedanke war es einen Leistungsnachweis verfügbarer Lösungen sowie Potential zur Weiterentwicklung von Technologie-Lösungen im Sinne eines wirksamen Brandschutzes aufzuzeigen, um schließlich die Abfallwirtschaft vor Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden optimaler zu schützen.

3. Phase: Ableitung von dokumentierten Handlungsempfehlungen, Checklisten und Empfehlungen als öffentlich-zugängliches Projektergebnis.

Der Abschlussbericht (über unsere Mediathek zum Download verfügbar) fasst das gesamte Projekt nochmals zusammen und erläutert die gewonnenen Erkenntnisse. Wie der Titel „Risikomanagement 4.0 in der Abfallwirtschaft – Anforderungen an die Abfallwirtschaft mit Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Brandschutzes“ bereits ankündigt, werden im Bericht ebenfalls abgeleitete Maßnahmen und Erkenntnisse aus dem Projekt vorgestellt. Diese bieten eine Hilfestellung, um den Brandschutz schrittweise systematisch zu planen und Risiken somit vorzubeugen.

Bildnachweis: „Comunicare GmbH (ingimage)“

Presse

Finden Sie nachstehend eine Reihe von projektbezogenen Informationsunterlagen, Links und ausgewählte Veröffentlichungen.